Ein paar persönliche Worte über Strategie

Die Einordnung der «Digitalen Strategie» im Gesamtkontext des Strategischen Management, welches als Fach bei vielen Universitäten und Fachhochschulen als die Paradedisziplin gilt, ist eine Fragestellung die mich gleich zu Beginn meines Studiums beschäftigt hat.  

Die Konzepte von Porter, Ansoff usw. sind erwiesene Methoden auf strategischer Ebene, welche in unzähligen Unternehmen angewendet wurden und nach wie vor angewendet werden. Im Zuge der Digitalisierung treffen jedoch klassische Strategien auf den Trend der Digitalisierung, was Unternehmen auf disruptive Art und Weise verändert.

Viele klassische Strategien sehen die Digitalisierung als Teil der Umweltsphäre, ganz nach dem Ansatz von Porter (Porter five Forces). Dies wir dem aktuellen Geschehen meiner Meinung nach jedoch nicht gerecht. Vielmehr verändert gerade die Digitalisierung Unternehmen in rasantem Tempo. Dauerte es früher Jahre bis Jahrzehnte um Unternehmen zu verändern, sind es heute höchstens noch Jahre oder sogar nur Monate. 

Dies ist stark branchenabhängig. Doch eins ist gewiss, es passiert in rasendem Tempo. Um auf die Einordnung der Digitalen Strategie zurückzukommen braucht es in jedem Fall einen strategischen Rahmen. Übergeordnete Konzepte wie Vision, Mission und Leitbild gelten nach wie vor und sind einer Digitalen Strategie ganz klar übergeordnet.

Bei der Entwicklung einer Digitalen Strategie geht es aber primär um das Geschäftsmodell. Im Zuge des Prozesses der Entwicklung einer Digitalen Strategie entstehen neue digitale Geschäftsmodelle beziehungsweise das bestehende Geschäftsmodell wird durch digitale Treiber/Technologien erweitert. Neue digitale Geschäftsmodelle werden in grossen Konzernen in separate Strategische Geschäftseinheit ausgelagert und neue Zweiggesellschaften werden gegründet. Dies erlaubt zudem die Schaffung einer neuen Kultur, in der es wiederum andere Führungsgrundsätze (Digital Leadership) braucht.

 

Autor: Patrik Hämmerli, Digital Strategy Consultant, Enablemaker GmbH